Parma, 15. Mai (Labitalia) – Ingenieure und Industrie treffen sich bei Sps Italia: Vision, Fähigkeiten und Verantwortung zur Steuerung des digitalen und nachhaltigen Übergangs. Erfolgreiche Konferenz „Building tomorrow“ in Parma. „Ingenieure – Protagonisten der Transformation“, gefördert vom Nationalen Ingenieurrat (Cni) und der Regionalen Vereinigung der Ingenieurorden der Emilia-Romagna (Fedinger), mit dem Beitrag zur Koordinierung des Ordens von Parma, der Gastgeberprovinz der Sps Italia, der wichtigsten Handelsmesse für die intelligente Industrie.
Eine Veranstaltung, die Fachleute, Institutionen, Unternehmen, Akademiker und Experten zusammenbrachte, um über die Herausforderungen des digitalen und ökologischen Wandels, der künstlichen Intelligenz, der Cybersicherheit und der Industrie 5.0 nachzudenken und dabei die Rolle des Ingenieurs als Schlüsselfigur im laufenden Wandel nachdrücklich zu bekräftigen. Moderiert wurde der Tag von Pietro Adrasto Ferraguti, Chefredakteur von 12 TV Parma, der die Reden der zahlreichen Gäste mit Stringenz und Kompetenz begleitete.
Eröffnet wurde das Treffen von Cni-Präsident Angelo Domenico Perrini, der den menschlichen und sozialen Wert des Berufs betonte: „Hinter jeder Technologie stehen Menschen, Fähigkeiten, Visionen und Verantwortung. Nicht die Maschine ist es, die Innovationen hervorbringt, sondern der Mensch, der sie mit Kreativität und ethischem Bewusstsein entwirft und einsetzt. Die Rolle von Ingenieuren besteht heute nicht nur darin, Technologie zu entwickeln, sondern dies verantwortungsvoll und auf die konkrete Verbesserung des Lebens der Menschen ausgerichtet zu tun.“ Perrini betonte außerdem, wie wichtig die Eintragung in das Register für Informationsingenieure sei, da sie eine kontinuierliche Weiterbildung und die Einhaltung des Ethikkodex garantiere und so nicht nur die Unternehmen, sondern das gesamte Sozialsystem schütze.
In die gleiche Richtung ging auch die Rede von Alessio Colombi, Fedinger-Koordinator, der uns dazu aufforderte, mit Klarheit und Verantwortung in die Zukunft zu blicken: „Wir leben in einem historischen Moment, in dem die Industrie und mit ihr die gesamte Gesellschaft zwei epochale Transformationen durchläuft: den digitalen Wandel und den ökologischen Wandel.“ Dabei handelt es sich um systemische Herausforderungen, die Technologien, Prozesse, Menschen und Organisationsmodelle betreffen. Das Morgen lässt sich nicht vorhersagen: Es wird entworfen, gebaut und gesteuert. Und es wird nicht allein aufgebaut: Es wird gemeinsam aufgebaut, mit Vision, Kompetenz und Verantwortung.“
Gennaro Annunziata, C3i-Koordinator, plädierte eindringlich für die Ethik der Innovation und betonte die Auswirkungen der Technologien auf die Menschheit und die Rolle regulierter Berufe: „Mit dem Aufkommen künstlicher Intelligenz und dem ökologischen Wandel wird der ethische Aspekt oft übersehen. Regulierte Berufe machen den Unterschied, da sie sich an einen Ethikkodex halten müssen, der auch ethische Aspekte bei der Entwicklung neuer Technologien gewährleistet. Darüber hinaus ist ein ständiger Dialog mit anderen Beteiligten unerlässlich: Institutionen, Wissenschaft und Forschung. Die Ideen mögen individuell sein, aber die Vision muss geteilt werden.“ Annunziata lenkte außerdem die Aufmerksamkeit auf die Cybersicherheit und erklärte, dass Investitionen in diesem Bereich nicht als Nebensächlichkeiten betrachtet werden sollten, sondern von zentraler Bedeutung für die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Nachhaltigkeit der Produktion seien.
Anschließend betonte Claudio Ferrari, Präsident des Ingenieurordens Parma, die Bedeutung der Präsenz der Orden auf einer Messe wie der Sps, auf der Innovation auch an Ideen gemessen wird: „Auf einer Messe, auf der innovative Produkte ausgestellt werden, wollten wir die Ideen und das Wissen präsentieren, die hinter der Entwicklung fortschrittlicher technologischer Produkte stehen. Die Orden spielen eine institutionelle Rolle im nationalen System und leisten einen Beitrag zur Zusammenarbeit. Wer nicht zusammenarbeitet, baut nichts: Zusammenarbeit ist unerlässlich, um zum Gemeinwohl beizutragen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken.“
Die Interventionen der Geschäftswelt werden mit Spannung erwartet. Giovanni Baroni, Vizepräsident von Confindustria und Präsident von Piccola Industria, appellierte an die Verantwortung: „Künstliche Intelligenz ist zweifellos eine kulturelle Revolution. Sie ist ein Ereignis, das sich kleine und mittlere Unternehmen nicht entgehen lassen dürfen. Entscheidend ist jedoch die Steuerung dieser Technologie. Ingenieure müssen für ihre Anwendung und ihr Wissen geschult werden, aber auch, um die Risiken zu minimieren. Künstliche Intelligenz vermischt vorhandene Daten: In Bezug auf Kreativität bringt sie nichts. Kreativität und echte Innovation sind nach wie vor menschliches Werk.“
Auch Gabriele Buia, Präsident des Industrieverbandes Parma, sprach von einer Kulturrevolution: „Ich würde Künstliche Intelligenz als eine Kulturrevolution bezeichnen, vergleichbar mit der Einführung der Schrift. Wir müssen auf allen Ebenen des Landes zusammenarbeiten. Wir brauchen eine gemeinsame europäische Vision: Ohne einheitliche Regelungen, die uns vor allem gegenüber Ländern mit weniger strengen Regeln benachteiligen, werden wir nicht wettbewerbsfähig sein. Wir müssen aber auch der Regierung gegenüber klar sein: Über KI zu sprechen ist wichtig, aber wenn wir die Wettbewerbslücke – angefangen bei den Energiekosten, der Bürokratie und der Regulierung – nicht schließen, laufen wir Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Europa läuft Gefahr, von den USA und China abgewiesen zu werden, weil wir durch selbst auferlegte Grenzen blockiert werden. Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die wir steuern müssen, aber wir müssen uns in die Lage versetzen, wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Buia betonte abschließend, wie dringend es sei, in Ausbildung und berufliche Weiterbildung zu investieren.
Der Vizepräsident der Region Emilia-Romagna, Vincenzo Colla, betonte die untergeordnete Rolle der Ingenieure für die Qualität des Systems: „Unsere Region verfügt über eine außergewöhnliche Fertigungswirtschaft und braucht unbedingt Ingenieurswissenschaften, um das Gebiet zu qualifizieren. Gute Ingenieure bedeuten gute Qualität auf allen Ebenen, sowohl in den Beziehungen als auch in der Lieferkette. Und es stimmt nicht, dass unsere jungen Leute nicht zurückkehren wollen: Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, um sie zu halten oder sie nach Italien zurückkehren zu lassen.“
Schließlich nahmen an der Konferenz auch Vertreter der akademischen Welt und der Forschung teil, wie beispielsweise Andrea Prati, Prorektor der Universität Parma, der die Synergien zwischen der Universität und der Welt des Ingenieurwesens „im Dienste der italienischen Zivilgesellschaft“ betonte. Andrea Zappettini (Cnr), Claudio Arlandini (Cineca), Emanuele Frontoni (Universität Macerata) und Lorenzo Ivaldi (Cybersecurity C3i) leisteten wichtige Beiträge zu fortschrittlichen Materialien, Automatisierung, Cybersicherheit und Standards für intelligente Fertigung in einem multidisziplinären Dialog, der zeigte, dass die Zukunft der Innovation nur auf integrierte und kollaborative Weise gestaltet werden kann.