Mailand, 16. Mai (Adnkronos) – Stefania und Paola Cappa, die „K-Zwillinge“ (gegen die nie ermittelt wurde), die durch die Fotomontage bekannt wurden, die sie am Tag nach der Ermordung ihrer Cousine Chiara Poggi vor ihrem Haus in der Via Pascoli in Garlasco hinterließ, stehen im Zuge der neuen Ermittlungen zum Verbrechen vom 13. August 2007 wieder im Rampenlicht. Medienpräsenz und so viel sozialer Hass stehen im Gegensatz zum Fehlen von Beweisen gegen sie, die in keinerlei Zusammenhang mit den Geschehnissen vor fast 18 Jahren stehen.
Stefania Cappa selbst, heute Anwältin mit Spezialgebiet Sportrecht, erklärt den Grund für das Foto, das die beiden Schwestern in Rot neben dem lächelnden Opfer zeigt.
„Am Morgen nach Chiaras Ermordung standen ab 7 Uhr morgens viele Journalisten vor unserem Haus, auch weil meine Onkel (Giuseppe und Rita Poggi, Anm. d. Red.) mein Haus als Stützpunkt genutzt hatten. Da meine Onkel keine Fotos von Chiara hatten, weil sie ihr Haus nach dem Mittagessen in Anwesenheit meiner Mutter nicht betreten konnten, sagten sie mir und meiner Schwester, wir sollten den Journalisten, die noch vor unserem Haus standen, ein Foto entweder von Chiara allein oder von uns dreien geben“, sagt er in einer Erklärung vom 7. Februar 2008.
„Ich möchte darauf hinweisen, dass mein Onkel ausdrücklich gesagt hat: ‚Keine Fotos von Chiara und Alberto zusammen‘“, betonte die junge Frau gegenüber der Polizei. „Da die Fotos, die meine Schwester und ich von Chiara hatten, teils älter waren und mit ihrer Konfirmation oder mit Verwandten zu tun hatten, und teils im Badeanzug während des Badeurlaubs in Loano aufgenommen wurden, beschlossen wir, ein Foto von Chiara und eines von meiner Schwester und mir zu machen und sie zusammenzufügen und den Journalisten das so entstandene Foto zu zeigen“, fügt er hinzu. „Ich weiß nicht mehr, ob wir meinen Onkeln ausdrücklich gesagt haben, dass wir durch das Zusammenfügen zweier Fotos eine ‚Erinnerung‘ schaffen würden, aber ich erinnere mich, dass wir ihnen dann das Foto zeigten, das später in den Zeitungen erschien und das beiden Tanten gefiel (einschließlich Chiara Poggis Mutter, Anm. d. Red.). Meine Schwester und ich brachten dieses Foto dann vor das Tor in der Via Pascoli und dort wurden wir von zahlreichen Journalisten gefilmt, die angekommen waren, uns angegriffen und interviewt haben“, schließt ihre Zwillingsschwester Stefania Cappa.