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Green Procurement Observatory: Nachhaltige Beschaffung kommt nicht in Gang

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Rom, 15. Mai (Adnkronos) – Die umweltfreundliche öffentliche Beschaffung (Green Public Procurement, GPP) macht in der italienischen öffentlichen Verwaltung Fortschritte, ist aber noch weit davon entfernt, ein vollständig wirksames und systematisches Instrument zur Steuerung des ökologischen Übergangs zu sein. Dies geht aus dem achten Bericht des Observat hervor...

Rom, 15. Mai (Adnkronos) – Die umweltfreundliche öffentliche Beschaffung (Green Public Procurement, GPP) macht in der italienischen öffentlichen Verwaltung Fortschritte, ist aber noch weit davon entfernt, ein wirklich wirksames und systematisches Instrument zur Steuerung des ökologischen Übergangs zu sein. Dies geht aus dem achten Bericht des Green Procurement Observatory hervor, der von Legambiente und Fondazione Ecosistemi gefördert und heute am zweiten Tag des Compraverde Buygreen Forums in Rom vorgestellt wurde.

Im Rahmen der Umfrage wurden 137 öffentliche Auftraggeber – darunter regionale Beschaffungsstellen, Einrichtungen zur Verwaltung von Schutzgebieten, lokale Gesundheitsbehörden und Großstädte – analysiert. Der durchschnittliche Leistungsindex lag bei 71 %. Spitzenreiter sind die regionalen Beschaffungsstellen mit durchschnittlich 90 %, gefolgt von den Metropolgemeinden (79 %). Am unteren Ende liegen die lokalen Gesundheitsbehörden und die Verwaltungsbehörden geschützter Naturgebiete mit jeweils 57 %.

Trotz der Verbreitung der Mindestumweltkriterien (CAM) in den Ausschreibungen für 2024 weist der Bericht auf strukturelle Kritikpunkte hin: 50 % der Unternehmen berichten von Mängeln bei der Schulung ihres Personals, 48,5 % beklagen Schwierigkeiten bei der Erstellung von Ausschreibungen, nur 32 % überwachen nachhaltige Einkäufe und lediglich 16,5 % haben einen GPP-Ansprechpartner benannt, eine Zahl, die als strategisch gilt, um die Einheitlichkeit bei der Anwendung der CAM zu gewährleisten.

Auf der anderen Seite ist die Leistung der großen Gemeinden positiv: Mailand, Turin, Neapel, Bari und Rom erreichen Werte zwischen 90 % und 100 % bei der Umsetzung des GPP, mit hohen Quoten auch bei der Anwendung sozialer Kriterien (88 %) und der geschlechterspezifischen Beschaffung (88 %). Auch die Ergebnisse einiger lokaler Gesundheitsbehörden sind bemerkenswert: In Sektoren wie dem Baugewerbe (81 %), dem Fahrzeugbau (77 %) und der Gastronomie (75 %) ist die CAM-Einhaltung hoch.

Für Legambiente und Fondazione Ecosistemi ist nun ein Qualitätssprung notwendig. „GPP ist ein grundlegender Hebel für Nachhaltigkeit“, sagt Andrea Minutolo, wissenschaftlicher Leiter von Legambiente, „aber es sind mehr Schulungen und Fähigkeiten erforderlich, um die Lücke zwischen Standards und Anwendung zu schließen.“ Silvano Falocco, Direktor der Stiftung Ecosistemi, ergänzt: „Öffentliche Ausgaben könnten jährlich über 280 Milliarden Euro für ökologische und soziale Ziele bereitstellen. Die GPP muss zum Vorbild einer verantwortungsvollen und effizienten öffentlichen Verwaltung werden.“