Istanbul erwacht mit einer unerwarteten Wendung. Von denen, die die Politik, die Stadt, das ganze Land erschüttern. Ekrem Imamoglu, Bürgermeister von Istanbul und Gesicht der Opposition, war verhaftet. Im Morgengrauen. Bei ihm zu Hause.
Istanbul, Ekrem Imamoglu verhaftet: CHP spricht von Putsch, verdächtigem Zeitpunkt
Die Nachricht kommt direkt von ihm, Ekrem Imamoglu, con un messaggio su X: “Centinaia di poliziotti alla mia porta.
Hanno fatto irruzione. Ho fiducia nella mia nazione”. Poche parole. Gelide. Poi, il silenzio. I media locali confermano: l’verhaften steht im Zusammenhang mit einer Korruptionsermittlung. Ein schwerer, sehr schwerer Vorwurf. Aber nicht der einzige.
Der Haftbefehl ist eindeutig: „Erpressung, Korruption, Betrug, Submissionsabsprachen durch eine kriminelle Vereinigung.“ Und weiter: „Begünstigung der PKK“. Terrorismus. Ein Vorwurf, der in der Türkei wie ein Mühlstein wiegt. Imamoglu nach verhaftet Er wurde zum Polizeipräsidium gebracht, sagte einer seiner Mitarbeiter. Mit ihm weitere hundert Menschen. Kollaborateure, Politiker, sogar der Journalist Ismail Saymaz. Ein richtiger Überfall.
Die CHP, die Partei, mit der Imamoglu Erdogan zweimal Istanbul entriss, nimmt kein Blatt vor den Mund: „Ein Putsch gegen den nationalen Willen.“ Und der Zeitpunkt ist fragwürdig. Erst gestern annullierte die Universität Istanbul seinen Abschluss mit der Begründung, er sei gefälscht. Seltsam. Kein Abschluss, keine Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2028. Zufall? Kaum zu glauben.
Ekrem Imamoglu in Istanbul verhaftet: Das schrieb er vor seiner Verhaftung auf X
Ekrem Imamoglu Konflikte mit der Macht sind für ihn kein Neuland. Bereits 2022 war er wegen „Beleidigung eines Amtsträgers“ zu einer mehr als zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Urteil, das ihn theoretisch vom politischen Leben ausschließen würde. Doch die Berufung läuft noch. Zu gefährlich, um ihn freizulassen?
Mittlerweile ist die Stadt abgeriegelt. Die Präfektur ordnet die Schließung einiger U-Bahn-Stationen an, darunter auch der Taksim-Platz. Ziel: Proteste vermeiden. Und das ist noch nicht alles. Soziale Netzwerke sind ausgefallen. X, Instagram, YouTube, Facebook: alles unerreichbar. Und bis zum 23. März sind Demonstrationen und öffentliche Verlesungen von Pressemitteilungen verboten.
In Istanbul herrscht eine angespannte Stimmung. Das Land hält den Atem an. Erdogan schweigt bislang. „Ich werde nicht aufgeben“, schreibt Imamoglu, bevor er verhaftet und hinter den Türen des Polizeipräsidiums verschwinden. Doch wie lange wird es noch zu hören sein?