Rom, 13. Oktober (Adnkronos/Labitalia) – Ein wirksames Interventionsmodell zur Bekämpfung der Smartphone-Sucht, zur Stressreduzierung und vor allem zur drastischen Verringerung des Risikos eines Studienabbruchs. Dies sind die Ergebnisse des Proben-Projekts, das von der Europäischen Universität Rom (UER) in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten, darunter der Universität Foggia, dem Hauptpartner des Projekts, vorgestellt wurde.
Die vom Ministerium für Universität und Forschung (MUR) finanzierte Initiative zeigte, wie gezielte psychologische Beratungsmaßnahmen und innovative Initiativen wie der erste „Offline-Raum“ einer Universität in Italien das Wohlbefinden und den akademischen Fortschritt der Studierenden messbar verbessern können.
Das Proben-Projekt der Europäischen Universität Rom begann mit einer epidemiologischen Befragung von UER-Studierenden zur Erfassung ihres psychischen und physischen Gesundheitszustands. Die Ergebnisse zeigten ein nur mäßiges allgemeines Wohlbefinden und vor allem eine Tendenz zu problematischer Smartphone- und Social-Media-Nutzung sowie aufmerksamkeitsstarke Veränderungen im Lebensstil.
Was körperliche Aktivität betrifft – wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit –, so zeigt sich beispielsweise, dass fast die Hälfte der Studierenden (45 %) eine sitzende Tätigkeit ausübt und nur eine Minderheit (15 %) sich als echte Sportler bezeichnet. Auch der Tabakkonsum gibt Anlass zur Sorge: Fast sechs von zehn Studierenden (59,2 %) geben an, Raucher zu sein.
Auch die Essgewohnheiten scheinen unregelmäßig: Mehr als die Hälfte der Befragten (56,1 %, die gelegentlich oder häufig Mahlzeiten auslassen) folgt keiner festgelegten Routine, was in Kombination mit der Schlafqualität auf potenziellen körperlichen Stress schließen lässt. Tatsächlich schlafen fast 40 % der Studierenden zwischen fünf und sechs Stunden pro Nacht, was auf Schlafmangel hindeutet.
Was die zwischenmenschlichen Beziehungen betrifft, wird das akademische Umfeld ambivalent wahrgenommen. Während die Mehrheit der Studierenden (84,7 %) mit den sozialen Interaktionen innerhalb des Universitätsumfelds zufrieden ist, gibt es starke Kritikpunkte, wie z. B. ein hohes Maß an Konkurrenzdenken (wahrgenommen von 63,4 %) und distanzierte Beziehungen (72 %). Die Beziehungen zu den Professoren werden zwar von der Mehrheit positiv bewertet, doch fast ein Drittel der Studierenden (30,3 %) zeigt auch Unzufriedenheit hinsichtlich der erhaltenen Noten.
In diesen Kontext unregelmäßiger persönlicher Gewohnheiten und komplexer sozialer Dynamiken passt die Analyse der digitalen Sucht. Sowohl die Smartphone- als auch die Social-Media-Nutzung weisen ein moderates Suchtpotenzial auf. Das bedeutet, dass die Nutzung nicht behindernd ist, sondern durch übermäßigen Gebrauch, häufige Gedanken und zunehmende Schwierigkeiten, abzuschalten, gekennzeichnet ist. Dies bestätigt die Notwendigkeit gezielter Interventionen zur Förderung eines besseren psychophysischen Gleichgewichts.
Um diese kritischen Probleme anzugehen, implementierte die Europäische Universität Rom im Rahmen des Proben-Projekts das von Prilleltensky (I Coppe) entwickelte Interventionsmodell, das sechs Dimensionen des Wohlbefindens integriert: zwischenmenschlich, gemeinschaftlich, beruflich, körperlich, psychologisch und wirtschaftlich. Das Projekt umfasste daher die Umsetzung von „Vier Herausforderungen“ und Maßnahmen zur Entwicklung und Verbesserung des Wohlbefindens (zwischenmenschlich-psychologisch, körperlich, beruflich und gemeinschaftlich), die bereits messbare Wirksamkeit gezeigt haben.
Das Flaggschiff der gestarteten Initiativen ist der erste „Offline-Raum“ der Universität, ein innovativer Raum, der das Problem der Hyperkonnektivität direkt angeht. Es handelt sich um eine geschützte Umgebung mit minimalistischer Einrichtung, sanfter Beleuchtung und bequemen Sitzgelegenheiten, in der Studierende ihre Geräte ablegen und die Möglichkeit neu entdecken können, ohne digitale Vermittlung mit sich selbst und anderen zusammen zu sein.
Inspiriert von bestehenden Erfahrungen anderer Universitäten weltweit, wo sich digitale Detox-Aktivitäten als wirksames Instrument zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und zwischenmenschlicher Beziehungen erwiesen haben, verfolgt der Offline-Raum ein doppeltes Ziel: Erstens, Ängste und Informationsüberflutung zu reduzieren; zweitens, tiefe Konzentration, reale Verbindungen und Kreativität durch analoge Materialien wie Bücher, Papier, Meditationshilfen, Brettspiele und kreative Aktivitäten mit geringer Stimulation zu fördern. Der Zugang ist freiwillig, es wird ein Aufenthalt von mindestens 20 bis 30 Minuten empfohlen, um die Vorteile der bewussten Trennung zu erleben.
Diese Initiative ging mit der Einführung eines kostenlosen psychologischen Beratungsdienstes einher, der – experimentell an einer Stichprobe von Studierenden der Europa-Universität Rom getestet – äußerst ermutigende Ergebnisse lieferte. Emotionale Probleme wie Angst und Stress waren der Hauptgrund (38 %) für die Inanspruchnahme psychologischer Unterstützung, gefolgt von zwischenmenschlichen oder familiären Problemen (28 %), der Notwendigkeit, kritische Ereignisse zu bewältigen (18 %) und, in geringerem Maße, studienbezogenen Schwierigkeiten (15 %).
Die Vor- und Nachanalyse der Beratung zeigte einen direkten und entscheidenden Einfluss auf die akademische Laufbahn. Sie verzeichnete eine Verringerung des Abbruchrisikos und eine deutliche Steigerung der Durchhaltebereitschaft. Gleichzeitig wurde eine signifikante Verbesserung des allgemeinen psychischen Wohlbefindens und eine verbesserte Stressbewältigung beobachtet, wobei der Einsatz dysfunktionaler Strategien wie der „emotionalen Unterdrückung“ abnahm. Die Studierenden entwickelten zudem größere persönliche Ressourcen („Ich-Stärke“) und verbesserten ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Diese Daten bestätigen nicht nur die Wirksamkeit des Modells, sondern bilden auch die Grundlage für die Etablierung eines dauerhaften und nachhaltigen Beratungsangebots innerhalb der Universität.
Neben Beratung und dem Offline-Raum bietet die Europäische Universität Rom auch kostenlose Sportübungen, musikalische Erlebnisse (in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium von Verona), Vorträge und praktische Workshops an, um verschiedene künstlerische Ausdrucksformen als Mittel zur Verbesserung des Wohlbefindens der Studierenden zu verstehen und auszuprobieren.