Pieve Emanuele, 13. Juni (askanews) – In Pieve Emanuele (Mailand), nur wenige Meter von den Krankenstationen des IRCCS Istituto Clinico Humanitas entfernt, wurde ein neues Bildgebungslabor eröffnet, eines der modernsten in Europa: Hier können Spezialisten eine Plattform nutzen, die optische und elektronische Mikroskopie in einer einzigen Technologie kombiniert, die unter dem Akronym CLEM bekannt ist.
So Prof. Luigi Maria Terracciano, wissenschaftlicher Direktor des IRCCS Istituto Clinico Humanitas:
Das Ziel der Humanitas-Forschung ist es, das Leben und die Versorgung von Patienten durch diagnostische und therapeutische Lösungen zu verbessern. Durch die Kombination der Erfahrung unserer Forscher mit fortschrittlichen Technologieplattformen werden wir dieses Ziel mit Sicherheit erreichen. Aus dieser Sicht stellt die CLEM-Plattform einen wichtigen Baustein in der translationalen Forschung dar, die wir ausbauen wollen. Die Plattform ermöglicht die Untersuchung makromolekularer biologischer Strukturen und die Generierung quantitativer Daten und kann so die Tür zur Strukturbiologie und zur Computerbiologie öffnen. Sie ist als Teil eines breiteren Ökosystems zu sehen, das auch andere Technologieplattformen wie Metabolomik, Proteomik oder zukünftig sogar Strukturbiophysik umfasst.
Das Labor – untergebracht im Roberto Rocca Innovation Building der Humanitas University – ist eines der ersten in Europa und das erste in Italien, das in ein Forschungskrankenhaus integriert ist. Geleitet wird es in Zusammenarbeit mit Ärzten und Forschern der Humanitas von Edoardo D'Imprima, der nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg zurückkehrte.
„Die CLEM-Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für die biomedizinische Forschung, da die Biologie ein äußerst komplexes Fachgebiet ist, in dem Phänomene auf Makroebene stark von den Vorgängen auf mikroskopischer Ebene beeinflusst werden. Diese neue Technologie ermöglicht es uns, diese beiden Welten nahtlos miteinander zu verbinden.“
„Eine Anwendung der CLEM-Technologie ist die Möglichkeit, zu untersuchen, wie Materialien die Bakterienbesiedlung beeinflussen“, sagt Roberto Rusconi, außerordentlicher Professor an der Humanitas University und Leiter des Labors für Angewandte Biophysik. „Das ist ein großes Problem für alle biomedizinischen Geräte. Mit dieser Technologie können wir die Wechselwirkungen dieser Arten mit Oberflächen auf mikro- und nanometrischer Ebene beobachten, um Infektionen durch biomedizinische Geräte zu vermeiden.“
Forscher können eine Art „zelluläre CT“ entwickeln, die das Verhalten von Zellen in Geweben in 4D – auch unter Berücksichtigung des Zeitfaktors – untersuchen kann. Diese Technologie eröffnet neue Wege zum Verständnis komplexer Krankheiten und hat potenzielle Auswirkungen auf zukünftige Diagnosen und Therapien.