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Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Garlasco-Mord: Familie Poggi protestiert

Familie Poggi protestiert gegen Wiederaufnahme der Garlasco-Ermittlungen

Die Familie von Chiara Poggi zeigt sich besorgt über neue Ermittlungen und Durchsuchungen.

Die neue Phase der Untersuchung

Die Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Garlasco-Verbrechen, das sich vor fast zwanzig Jahren ereignete, hat die Spannungen und Emotionen in der Familie Poggi neu entfacht. Die Angehörigen von Chiara Poggi, einem jungen Opfer eines Mordes, der Italien schockierte, sagen, sie seien zutiefst schockiert über die jüngsten Durchsuchungen bei Andrea Sempio, einem Freund des Bruders des Opfers.

Diese neue Phase der Ermittlungen ignoriert nach Ansicht der Familie nicht nur die bereits in früheren Verfahren getroffenen Entscheidungen, sondern birgt auch die Gefahr, die juristische Wahrheit in eine schmerzhafte und endlose Erzählung zu verwandeln.

Die Worte der Familie Poggi

Compagna, die Anwältin der Familie, äußerte ihre Empörung über die Geschehnisse. „Die Familie Poggi ist erneut schockiert über die Geschehnisse“, sagte er und betonte, dass die Ermittler trotz ihrer weitreichenden Befugnisse nicht ignorieren könnten, was in einem fairen Verfahren festgestellt werde. Die sofortige Verbreitung neuer Hypothesen in den Medien, fügte er hinzu, setze die Familienmitglieder unsäglichem Leid aus und erschwere ihnen die Trauerbewältigung zusätzlich.

Die neuen Ermittlungen und Durchsuchungen

Die Staatsanwaltschaft Pavia hat neue Durchsuchungen in den Wohnungen von Andrea Sempio und seinen Familienangehörigen angeordnet und dabei elektronische Geräte und persönliche Gegenstände beschlagnahmt. Die Ermittlungen erstreckten sich auch auf ein Grundstück in Tromello, wo sich vermutlich die nie gefundene Tatwaffe befinden könnte. Begründet wurden diese neuen Maßnahmen mit der Entdeckung von genetischem Material auf zwei Nägeln des Opfers, das laut Angaben der Berater der Staatsanwaltschaft „vollkommen deckungsgleich“ mit Sempios DNA sei.

Die Position der Familie Poggi

Die Familie Poggi hat beschlossen, sich in dem neuen Verfahren als geschädigte Partei darzustellen, um das Andenken an Chiara zu schützen und die bereits von der Justiz festgestellte Wahrheit zu verteidigen. „Der Respekt vor den Menschen, die in ein solch tragisches Ereignis verwickelt sind, würde eine strengere Auswertung der Beweisdaten und den Schutz der Vertraulichkeit aller als angemessen erachteten Untersuchungen erfordern“, schloss Compagna. Die Poggis fordern, der fortwährenden Ausgrabung verworfener Hinweise und widersprüchlicher Theorien ein Ende zu setzen, damit die Justiz nicht zu einem Mechanismus wird, der weitere Wunden zufügt, anstatt sie zu heilen.