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Caritas 2024: Über 277.000 Menschen suchen soziale Hilfe

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Die Armut nimmt zu und Caritas reagiert darauf mit einer Ausweitung der Dienstleistungen für Familien in Not.

Caritas erlebt derzeit einen starken Zustrom. Die Daten aus dem Jahr 2024 sprechen eine deutliche Sprache: 277.775 Menschen, also fast ebenso viele Familien, haben ihre Dienste in Anspruch genommen. Das ist ein Anstieg von 3 % im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aber ein Sprung von 62,6 % im Vergleich zu vor zehn Jahren. Die Situation ist besorgniserregend, und die Geschichten derjenigen, die um Hilfe bitten, häufen sich.

Eine Momentaufnahme der Armut in Italien

Der Bericht der Caritas Italiana zeigt nicht nur einen Anstieg der Anfragen, sondern auch eine Veränderung der Art der Notlage. Einerseits ist ein Rückgang der „Neuanträge“ zu verzeichnen (37,7 % gegenüber 41 % im Jahr 2023), andererseits steigt die Zahl der Menschen, die in intermittierender oder langfristiger Armut leben. Die eigentliche Notlage ist die Chronizität. Mehr als jeder vierte Betreute, also 26,7 %, lebt in einer Situation dauerhafter und anhaltender Notlage. Und das ist ein Alarmsignal, das wir nicht ignorieren dürfen.

Worte von denen, die auf diesem Gebiet arbeiten

Don Marco Pagniello, Direktor von Caritas Italiana, nimmt kein Blatt vor den Mund. „Der statistische Bericht erzählt uns die Geschichten der Menschen, denen wir täglich in unseren Gottesdiensten begegnen. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um die Frauen und Männer, die zu unseren Gemeinschaften gehören. Die Daten helfen uns zu verstehen, aber sie allein reichen nicht aus.“ Diese Sätze unterstreichen einen entscheidenden Aspekt: ​​Hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Leben, eine Geschichte, die Aufmerksamkeit verdient.

Verantwortung der Gemeinschaft

Pagniello fährt fort: „Sie fordern uns auf, über eine oberflächliche Betrachtung, über soziologische Analysen hinauszugehen. Es geht um das Leben derer, die am Rande der Gesellschaft stehen und oft unsichtbar sind.“ Ein Appell, der zum Nachdenken anregt. Die Gemeinschaft ist aufgerufen, nicht nur mit sofortiger Hilfe, sondern mit langfristigem Engagement zu reagieren. Damit Notfälle nicht zur Routine werden.

Auf dem Weg zu einem notwendigen Wandel

Die Herausforderung ist groß. „Wir haben uns entschieden, an den Schwellen zu stehen, sie zu bewohnen, uns um sie zu kümmern und Prozesse zu fördern, die nicht bei der Notlage enden, sondern Wege für mögliche Veränderungen eröffnen.“ Diese Worte klingen wie ein Aufruf zum Handeln. Es ist unerlässlich, dass die Zivilgesellschaft diese Verantwortung übernimmt. Armutsbekämpfung ist nicht nur Aufgabe von Institutionen, sondern jedes einzelnen Bürgers.

Eine ungewisse, aber mögliche Zukunft

Die Zahl der Betroffenen steigt, und ein Rückgang der Armut ist kurzfristig nicht absehbar. Das Engagement der Caritas-Mitarbeiter und ähnlicher Organisationen ist jedoch ein Lichtblick. Es besteht die Hoffnung, dass wir durch Bewusstseinsbildung und gemeinsames Handeln bessere Perspektiven für Familien in Not schaffen können. Der Weg ist lang, aber nicht unmöglich.